Zukunftsräume

im Oktober 2024

Das Bistum Hildesheim befindet sich in tiefgreifenden Veränderungen. Die Grundsituation unserer Kirche wandelt sich: weg von klassisch-tradierten Gemeindestrukturen, hin zu einer Diasporakirche in missionarischen Zeiten.

Hierfür braucht es Flexibilität innerhalb eines gemeinsamen pastoralen Entwicklungsprozesses. Je nach Pfarrei entstehen dabei unterschiedliche Bilder und Bedarfe – mit wiederum eigenen Dynamiken und Fragestellungen. Was brauchen Menschen von heute: Gläubige, Neugierige und auch Nachbarn in unserem Sozialraum? Wonach suchen sie und vor allem: wo?

Um diesen und weiteren Fragen nachgehen zu können, sind neue Perspektiven nötig. Statt ausgebauten Straßen zu folgen, wollen Pfade entdeckt werden, die zuvor vielleicht noch niemand betreten hat. Hierfür braucht es leichtes Gepäck. Jede Form des Ballasts würde einen Aufbruch erschweren. Was kommt also künftig in den Rucksack – und was bleibt draußen? Was ist sinnvoll und unterstützt uns unterwegs? Der orientierende Rahmen der Broschüre "Zukunftsräume" möchte dieses zielgerichtete Arbeiten unterstützen.

Weil zukunftsfähige Ergebnisse gebraucht werden, um den Glauben weiterhin erlebbar zu machen, rücken dabei auch besonders Gebäudefragen in den Fokus. Zum Beispiel:

Können wir die Ziele einer lebensnahen Lokalen Kirchenentwicklung mit unseren vorhandenen Gebäuden oder Standorten langfristig sinnvoll vereinen?

Sehen wir angesichts des demographischen Wandels und knapper Ressourcen auch künftig gute Möglichkeiten für unser Glaubensleben vor Ort?

Wären Renovierung, weiterer Unterhalt oder auch ein Umbauvorhaben unserer bisherigen Gebäude vor jenem Hintergrund förderlich – oder ist ein anderer Weg (eine ökumenische Kooperation, das Anmieten öffentlicher Räume, die Aufgabe von Gebäuden o.ä.) Erfolg versprechender?

Prozess der Vergewisserung und Umsetzung

Ziel des Immobilienprozesses in der Pfarrei ist es, innerhalb von maximal 2 Jahren zu einer verantworteten und gemeinsam getragenen Vereinbarung über das künftige Immobilienkonzept der Pfarrei zu kommen.

In unseren Nachbargemeinden des Pastoralbereiches Hannover-Süd, wie St. Oliver und St. Bernward haben diese Prozesse bereits begonnen. So jetzt auch unserer Pfarrgemeinde.

Die Gremien von Kirchenvorstand und TGV (Team gemeinsamer Verantwortung) sind informiert worden und haben diesen Prozess nun „in Gang“ gesetzt.

Es wurde eine Projektgruppe „Zukunftsräume“ gebildet. Dieser Projektgruppe gehören an Pfarrer Thomas Kellner, zwei Mitglieder des KV, Herbert Stürwold und Dieter Posniak sowie je ein Vertreter des jeweiligen TGV. Dies sind für Ricklingen Dorothea Wolf, für Hemmingen Benjamin Kaboré und für Pattensen Peter Winter. Weiterhin wird die Gruppe von drei Mitarbeitern des Bistums begleitet und unterstützt. Zum Projektleiter ist Peter Winter benannt worden.

Die Gruppe trifft sich regelmäßig Online bzw. auch zu Sitzungen in unseren Räumen. Die Gremien und auch die Gemeinde soll über die einzelnen Phasen und Ergebnisse immer wieder informiert werden.

Der Prozess läuft in drei bzw. vier Phasen ab:

1. PHASE:

  • Vorbereiten und Klären (ca. 3 Monate)
  • Bildung einer Projektgruppe innerhalb der Pfarrei
  • Bildung der Projektgruppe im BGV.
  • Schriftliche Vereinbarung unterzeichnen (Kontrakt).

2. PHASE:

  • Sammeln und Sichten (ca. 6 Monate)
  • chriftliche Zusammenfassung der Datenerhebungen.
  • Abschlussveranstaltung in der Pfarrei mit der Möglichkeit hoher Beteiligung.

3. PHASE:

  • Perspektiven entwickeln (ca. 6–12 Monate)
  • In der Pfarrei sollen die Zielperspektiven für die weitere pastorale Entwicklung schriftlich niedergelegt werden.
  • Eine schriftliche Darstellung von möglichen Konsequenzen aus den Zielperspektiven für die Immobilienplanung innerhalb der Pfarrei erstellen.
  • Ein erstes Finanzrahmenkonzept für die weitere Immobilienplanung aufstellen.

4. PHASE:

  • Entscheiden (ca. 2 Monate)

Die Phase 1 haben wir jetzt abgeschlossen mit der Unterzeichnung eines Kontraktes. Die Phase 2 haben wir bereits begonnen. Hier wartet allerdings noch viel Arbeit auf uns und auf die Gemeinde. Es müssen Daten erhoben werden, Gespräche mit Akteuren in unserer Gemeinde sowie außerhalb unserer Kirchengemeinde geführt werden. Wir wollen wissen, wie sehen uns und was erwarten die anderen Kirchengemeinden, die Kindergärten und Schulen, andere Vereine oder die Stadtverwaltung von uns als Kirchengemeinde.

Dazu benötigen wir viel Unterstützung. Wir werden Sie auch in Pfarrversammlungen informieren.

Es bleibt spannend.

Peter Winter